eat. pray. cook

„Eat.Pray. Cook“ in der St. Peter Kirche. Ein Essen, das es so noch nicht gegeben hat. 90 Gäste haben auif Einladung der Kirchengemeinde und des Hotels StrandGut einen ganz besonderen Abend verbracht.

Von Jens Mende

Zwei liebevoll eingedeckte Tafeln für 90 Gäste, ein Dinner der Spitzenklasse, viele anregende Gespräche und eine große Spende – das hat die Dorfkirche St. Peter in ihrer über 800-jährigen Geschichte noch nicht erlebt. Oder doch? „Was wir hier machen, essen und kochen in der Kirche, ist eigentlich nichts anderes als back to the roots, also zurück zu den Anfängen“, sagte Pastor Michael Goltz in der großen Schlemmerrunde. Denn die allerersten Christen vor über 2000 Jahren hätten sich zu ihren Gottesdiensten bereits zu lange Mahlzeiten getroffen. „Und haben gegessen. Und dabei wurde alles geklärt und beredet, was wichtig war.“

Gerade jetzt, bei den vielen Verunsicherungen und Fragen in der großen Welt oder auch in der kleinen Gemeinde, gibt ein gemeinsames Essen vielleicht  ein Stück Zusammenhalt. „Eat, Pray Cook“, so der Name des Charity-Abends in St. Peter-Ording, machte mehr als deutlich: Ein Treffpunkt, ein Ort des Austausches, ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus kann kleine Wunder bewirken und anderen helfen. „Genau das brauchen wir doch eigentlich“, betonte Pastor Goltz. Gerade wo viele immer nur auf das Trennende schauen würden. Und so saßen sie an dem Abend zusammen, genossen, staunten und halfen: Der Chirurg, die Blumenverkäuferin, die Sporttherapeutin, der Bürgermeister, der Internatsleiter, die Ferienwohnungs-Vermieterin, der Unternehmer, die Rentnerin. Musik von Jasmina Hunzinger und das gemeinsam gesungene Lied „Engel“ unterstrichen noch den Charakter des Abends.

Kirchen sollten wieder das werden, wozu sie mal gedacht waren, bemerkte Goltz: „Orte, wo man sich trifft und wo das Leben spielt. Wo Leute aller Couleur zusammenkommen und sich austauschen. Wo man guckt, was uns gemeinsam trägt und stärkt. Und so gesehen ist unser Essen auch ein Gottesdienst, wenn auch anders als wir das gewohnt sind.“ Die Idee entwickelte Goltz gemeinsam mit Karsten Werner, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Hotels „StrandGut Resort“, erst in anderer Form, dann immer konkreter. Gekocht haben StrandGut-Küchendirektor Markus Friederici und sein Team, viele Produkte für das Essen kamen von regionalen Anbietern. „Ein ganz besonderer Genuss“, sagte Bürgermeister Pfau und sprach wohl für alle Gäste. „Und das an diesem ganz besonderen Ort“, ergänzte Jutta aus Nürnberg, die bei ihrer Familie in St. Peter-Ording zu Gast war.

„Wir essen hier gemeinsam, weil wir anderen etwas Gutes tun wollen. Nämlich Menschen, die sich nicht nur so ein Menü nicht leisten können, sondern oft nicht mal eine vernünftige ausgewogene Mahlzeit am Tag haben“, erklärte Pastor Goltz. Über 4500 Euro Spenden, die an diesem Abend eingesammelt wurden, gingen an die Mobile Tafel Husum. „Das ist großartig und schreit nach Wiederholung“, sagte Adelheid Marcinczyk vom Diakonischen Werk. Gerade im ländlichen Raum sei speziell die Mobile Tafel auch ein Begegnungsort für bedürftige Menschen. 170 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass Lebensmittel auch direkt nach Viöl, Friedrichstadt, Garding und St. Peter-Ording kommen. „Da treffen Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammen“, betonte  Marcinczyk. Genau wie beim gemeinsamen Dinner in der Kirche.

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